Parodontitis​

Parodontitis ist eine bakteriell entzündliche heilbare Erkrankung von Zahnfleisch und des Zahnhalteapparates. Im Volksmund nennt man diese auch oft „Parodontose“. Da diese Erkrankung lange Zeit symptomlos verläuft, wird sie vom Patienten oft unterschätzt und meist auch nicht wahrgenommen.

Anfänglich entzündet sich das Zahnfleisch – erkennbar durch Rötung und Schwellung. Zahnfleischbluten, Mundgeruch und ein unangenehmer Geschmack sind erste Anzeichen, später bilden sich Zahnfleischtaschen. Die Entzündung wird durch Bakterien und Ablagerungen auf der Zahn- und Wurzeloberfläche hervorgerufen.

Da diese Ablagerungen immer tiefer ins Zahnfleisch eindringen, baut der Knochen, welcher die Zahnwurzel umgibt, kontinuierlich oder teils schlagartig ab. Ist der Abbau entsprechend weit fortgeschritten, werden die Zähne locker und es kommt schließlich zum Zahnausfall. Dieser Prozess verläuft für den Träger der Erkrankung meist unmerklich und schmerzlos.

Etwa 3 von 4 Menschen leiden irgendwann im Laufe ihres Lebens einmal an Parodontitis und mehr als 50% des Zahnverlustes in der Bevölkerung ist auf diese Erkrankung zurückzuführen. Familiäre Vorbelastungen, Rauchen, Stress und eine schlechte Zwischenraumzahnpflege begünstigen den Ausbruch sowie das Voranschreiten der Erkrankung. Diese kann im schlimmsten Fall Auswirkungen auf den gesamten Organismus haben:

• Chronische Erkrankungen der Atemwege, Lungenentzündung
• Schwangerschaftsrisiken (z.B.: Frühgeburt)
• Osteoporose
• Herzkreislauf Erkrankungen, Herzinfarkt, Schlaganfall
• Diabetes

Diagnose & Therapie​

Im Rahmen einer Parodontalbehandlung findet eine gründliche und schonende Reinigung der Wurzeloberflächen unter zu Hilfenahme eines Mikroskops oder einer Lupenbrille statt. Zahnfleischtaschen werden mit Hilfe von speziellen Ultraschall- und Handinstrumenten vorsichtig gereinigt, damit sich diese wieder schließen können und der natürliche Heilungsprozess gefördert wird.

Hier kommt optional eine Lasertherapie zum Einsatz. Der große Vorteil des Laser Lichtes in der Parodontologie ist die tief ins Gewebe reichende Wirkung. Somit werden auch Bereiche in der Tiefe der Tasche und der schwer zugängliche Raum zwischen den Wurzeln erreicht.

Nach erfolgter mechanischer Reinigung und Spülung der Taschen mit antibakteriellen Lösungen ist die abschließende Bestrahlung mit dem Laser die beste Grundvoraussetzung für eine Heilung des parodontalen Gewebes.

Um ein dauerhaft positives Ergebnis in Form von gesundem Zahnfleisch und Zähnen zu erhalten, sind neben der erforderlichen präzisen häuslichen Mundhygiene, regelmäßige Kontrollen (mindestens halbjährlich) in Verbindung mit einer professionellen Prophylaxe Behandlung durch unsere speziell ausgebildeten Prophylaxeassistentinnen nicht nur empfehlenswert, sondern notwendig.

CHX Chip​

Ein CHX-Chip ist ein etwa 4×4 mm großes Gelatine Plättchen dessen Hauptbestandteil das Antiseptikum CHLORHEXIDIN ist (etwa 36 %). Chlorhexidin als Bestandteil diverser Spüllösungen wird in der Zahnmedizin sehr häufig als antibakterielles Desinfektionsmittel angewendet. Als orale Spüllösung unterstützt es vor, während und nach parodontalen sowie chirurgischen Eingriffen eine erfolgreiche Therapie.

Ein CHX-Chip wird vor allem bei resistenten und aktiven Taschen inseriert. Eine aktive Tasche bedeutet, dass trotz erfolgter professioneller Therapie eine Blutung sowie Entzündung aufrecht bleibt. Hierbei wird der 4mm große Chip in die Zahnfleischtasche eingesetzt, wofür KEIN operativer Eingriff notwendig ist.

Der Wirkstoff wird danach langsam freigesetzt, die Wirkung hält bis zu 11 Wochen an.

Verblockung beweglicher Frontzähne​

Ist eine Parodontitis bereits weit fortgeschritten, können sich Zähne aufgrund des Zahnfleisch- und Knochenrückganges lockern und beweglich werden.

In diesem Fall ist eine Verblockung der häufig notwendige Therapieschritt. Diese wird mit einer nicht, bis kaum sichtbaren Schienung, mittels einer zungenseitig angebrachten Glasfaserschiene erreicht.